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Bayerische AlpenZugspitze
Zugspitze, 2964m
von Anett Donner
Wegbeschreibung: Tag 1:
Startpunkt war der Campingplatz "Zugspitze" (sehr treffend für uns) in Grainau. Wir wollten eigentlich spätestens um 9 Uhr los, aber bis die Zelte trocken und verpackt, alles im Auto bzw. im Rucksack verstaut war, war es doch schon zehn. Und die erste Stunde der Wanderung war häßliches Asphalttreten, da wir durch Garmisch bis zum Olympiastadion mußten. Dafür entschädigte die darauffolgende Partnachklamm durch ihre Wildheit und die abwechslungsreichen An- und Ausblicke und war für die Mädels durch die vielen stockfinsteren Tunnels auch sehr spannend.
Bald darauf erreicht man auf unschwierigem Talweg die Bockhütte, wo wir gleich was futterten. Der Weg bis zur Raintalangerhütte bleibt auch weiterhin unproblematisch, geht zwar stetig, aber nur leicht bergauf und man hat ne Menge zu schauen. Die blaue Gumpe bietet sich für ein Päuschen und Füße kühlen an, als wir da hockten sprangen auch einige kühne Seelen ins Wasser, aber das ist uns denn doch zu kalt gewesen. An der Hütte war mächtig viel los, obwohl wir schon recht früh da waren (15/16 Uhr). In Anbetracht der Tatsache, daß am nächsten Tag 1600 Höhenmeter (!) auf uns warteten, gingen wir früh ins Bett.

Tag 2:
Weckruf vom Charly Wehrle um kurz vor 6 Uhr! Sehr effektiv, wenn man bedenkt, daß sogar die beiden Mädels wach wurden und ohne Murren und Zeitschinden ihr Zeug zusammenpackten (sie fanden den Weckruf so schrecklich, wie sie uns später erklärten), so daß wir schon um 7 Uhr starteten. Nach der DAV-Karte gibt es zwei Möglichkeiten: einmal um den Partnach-Ursprung herum oder an der anderen Talseite lang. Ersterer Weg besteht nicht mehr! Wir waren Trittspuren in dieser Richtung gefolgt, nur um dann vor einem Felsabbruch zu stehen und umkehren zu müssen!
Also von der Hütte aus gleich über den Bach (wir nahmen die Expeditionsleiter, die durch das fließende Wasser direkt darunter zur Mutprobe wurde, es gibt aber auch eine solide Holzbrücke) und dann diesem Weg folgen. Heute geht es die ganze Zeit straff bergauf. Wenn man das Fähnchen der Knorrhütte erblickt gibt es zwei Möglichkeiten: rechts über einen Geröllhang hinauf oder links über den Felsensteig. Der Geröllhang ist ein ziemlich mühsamer Aufstieg. Der Felsenweg soll aber auch nicht so kompliziert sein.
Ggf. kann man sich aber unterwegs bei entgegenkommenden Wanderern erkundigen, man hat da ziemlich viel "Gegenverkehr". Die Hütte liegt direkt am unteren Ende des Zugspitzplatts und der Weg wird flacher und abwechslungsreicher, da man nun durch die Buckellandschaft des Platts wandert. Bald sind auch kleinere Schneefleckchen zu überwinden, die mit zunehmender Höhe ausgedehnter werden, aber kein Problem darstellen, da sie meist flach sind und durch den regen Wanderverkehr auch matschig gelaufen sind, sodaß man guten Halt hat. Kurz unterhalb des Sonn-Alpins muß man sich entscheiden, ob man das letzte Wegstück (ca. 300 Höhenmeter auf ca. 1,5 km Länge) zu Fuß in Angriff nehmen will oder die Bahn nehmen möchte.

Denn hier steht man direkt vor dem schwierigsten Stück des Weges: Ein sehr steiler Schotterhang, der 150 Höhenmeter überwindet, bis man die Seilsicherungen erreicht, die nahezu bis zum Gipfel verlaufen. Dieser Schotterhang ist nicht zu unterschätzen! Bei uns noch teilweise von Schnee überzogen, ist das Geröll sehr instabil und mitunter muß man kurze Passagen hochsprinten, wenn man gar keinen Halt findet. Wir waren auf diesem Steilstück unglaublich schnell - weil mich die Angst trieb, den Halt zu verlieren und die hinter mir gehenden Mädels mitzureißen und die anderen glaubten, sie müßten Anschluß halten; die Kleine hatten wir auch von Ihrer Last befreit und Ihren Rucksackinhalt auf uns drei aufgeteilt, so daß sie viel leichter da rauf kam). Jedenfalls war ich heilfroh, als ich die erste Seilsicherung in der Hand hatte!
Von da an braucht man etwas Schwindelfreiheit, aber meist ist der Weg breit genug und bis zum Grat fast ausnahmslos gesichert. Nur eine kleinere Schwierigkeit gab es bei uns noch: Eine zu querende Schneerinne, wo auch das Seil unterm Schnee versank. (Achtung: Da läuft noch ein dickes Rohr steil gradeaus weiter, da darf man sich von den nebenherlaufenden kleinen Sicherungsseilen nicht zum weitergehen verleiten lassen!)
Letztlich waren es nur 3-4 Schritte durch den Schnee, der auch gut hielt, allerdings war er bei uns sehr weich und wir sackten teils bis zum Oberschenkel weg, das erschreckt an einer solchen Stelle etwas. Nun geht es ausgesetzt bis zum Grat hoch, aber immer gesichert. Am Grat gibt es dann ein paar Stellen, wo man ungesichert balancieren muß, aber der Weg ist immer mindestens einen halben Meter breit. Die letzten Schritte zum Münchner Haus wurden uns mühsam obwohl der Weg technisch nicht mehr schwierig war. Um 14.30 Uhr standen wir oben!

Abwärts gings mit der Bahn, einmal des schlechten Wetters wegen, auch hatten wir das so geplant, um die Tour nicht zu anstrengend zu machen a) für die Mädels und b) für unsere Knie.

Fazit:
Auch wenn der Weg bis auf das letzte Stück unschwierig ist, sollte man diese Tour nur bei ausreichender Erfahrung im alpinen Bereich, guter Kondition und sicherer Wetterlage unternehmen! Wer sich dennoch verschätzt, oder sich das Wetter doch unkooperativ verhält, der hat am Sonn-Alpin die Chance, die Tour abzubrechen. Verpflegung braucht man auf dieser Tour nicht mitzunehmen, da man am ersten Tag die Bockhütte, am zweiten die Knorrhütte überläuft, wo man noch mal gut was essen kann. Wasser allerdings reichlich mitnehmen, wir haben keine kleinen Quellen zum Auffüllen gefunden! Im oberen Teil ist Schwindelfreiheit nötig. Insgesamt finde ich, daß dies auch eine motivierende Tour für Jugendliche ist, da die beiden nun doch recht stolz sind, aus eigener Kraft auf den höchsten Berg Deutschlands gelangt zu sein!

Hütten: Knorrhütte:
Telefon Hütte: 0049/8821/2905, Telefon Tal: 0049/8821/61677, geöffnet: Mitte Mai bis Anfang Oktober, 120 Plätze
Reintalangerhütte:
Telefon Hütte: 0049/8821/2903, E-mail: info@charly-wehrle.de, geöffnet Pfingsten bis 3. Sonntag im Oktober, 100 Plätze (Winterraum: 15)
Höllentalangerhütte:
Telefon Hütte: 0049/(0)8821/8811, Telefon Tal: 0049/(0)8821/966100, Öffnungszeit hängt vom Schnee und der Öffnungszeit der Höllentalklamm ab, 60 Plätze (Winterraum:8)
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zugspitze2.pdf (76 KB)

© 2001 - 2008 by Matthias Bestfleisch