Wegbeschreibung: |
Tourenverlauf: (17.-25.07.2004)
1. Tag:
Oberstdorf (Söllereckbahn-Parkplatz) - Söllereck - Schlappoltkopf - Fellhorn - Fiderepaßhütte
Wir haben in Oberstdorf nirgendwo eine Möglichkeit gefunden, unser Fahrzeug für die Dauer der Tour kostenlos unterzukriegen. Wir haben schließlich für 20 € (für 8 Tage) auf dem Söllereckbahn-Parkplatz unseren Wagen abgestellt und sind mit der ersten Bahn (um 9 Uhr)raufgefahren. Keine Angst, es gibt noch genug zu laufen! Bei warmem Wetter war das Einwandern ganz schön anstrengend, zumal es trotz Bahnfahrt immer stetig bergauf geht. Schon bald strömen uns Tagesausflügler entgegen, die am Fellhorn mit der Bahn hochgefahren sind und mit der Söllereckbahn runterfahren. Am Schlappoltkopf herrscht ziemliches Gedränge, erst hinter dem Fellhorn wird es deutlich ruhiger. Hier ist man fast allein unterwegs. Unproblematisch geht es noch bis zur Fiderepaßhütte. Wir benötigten 7 Stunden.
Der Weg ist eigentlich recht unschwierig, es sind nur wenige Stellen, an denen man etwas Schwindelfreiheit besitzen sollte. Dafür hat man bei schönem Wetter eine wunderbare Aussicht, deren markantester Punkt die Höfats(spitze) ist, die wir im Verlaufe dieser Tour in einem Halbkreis umwandern.
Varianten: Von Oberstdorf Talwanderung bis Fastenoy - Fahrt aufs Fellhorn und weiter zur Fiderepaßhütte.
2. Tag: Fiderepaßhütte - Mindelheimer Klettersteig - Mindelheimer Hütte
Von der Fiderepaßhütte kann man schon eine *Zitterstelle* erkennen, die Leiterbrücke, die über eine Schlucht gelegt ist. Der Einstieg ist nicht leicht zu finden, Orientierungssinn notwendig. Zudem ist der Einstieg recht schwierig gehalten: Minimale Sicherungsmöglichkeiten, eine leicht überhängende etwa fünf Meter hohe Wand rauf, mit riesigen Abständen zwischen den Stufen. Allerdings, wer das gemeistert hat, hat die mit Abstand schwierigste Stelle geschafft! (Abschreckungseffekt!) Dann folgen sehr schöne Kletterpassagen, ausreichend gesichert, aber absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind erforderlich, ebenso wie etwas Klettergeschick und die nötige Kraft. Insgesamt sehr luftig. Die Leiterbrücke ist auch kein Problem, es befinden sich in guter Griffhöhe links und rechts dünne Stahlseile, die man beide gut erreicht und geradeaus gerichteten Blickes kann man diese Stelle gut bewältigen. Der Ausstieg ist ebenfalls etwas schwieriger, zumal man nach unten klettern muß. Am besten steigt ein sicherer Kletterer zuerst ab und gibt von unten Anweisungen, wo man Halt findet!
Zeit: 7 Stunden (auch bedingt durch zweitweise starken Nebel)
Fazit: Schweres Gepäck hindert beim Klettern ungemein und zehrt an den Kräften. Wir hatten Brustgurte und für jeden zwei Seilstücken mit Karabinerhaken dabei, für eine permanente Sicherung. Das ist empfehlenswert! Nicht unbedingt für den Ernstfall, eher als psychologische Stütze. Man klettert angstfreier und hat dadurch viel mehr Spaß und wird auch zunehmend sicherer.
Variante: Wer nicht klettern möchte, kann die Mindelheimer Hütte auch über einen unschwierigen Höhenweg erreichen.
3. Tag: Mindelheimer Hütte - Schrofenpaß - Mutzentobel - Eselsweg - Rappenseehütte.
Sehr schöne, fast gemütliche Wandertour. Sehr abwechslungsreich. Am Aufstieg zum Schrofenpaß ausgesetzt, dafür aber ziemlich breiter Weg. Im Mutzentobel sehr schmal, etwas rutschiger, teilweise gesicherter Abstieg und schmaler, hängender (Feinschotter-)Weg auf der anderen Seite, aber nicht sehr problematisch. Der Eselsweg ist da sehr unangenehm: Lang, recht steil bergauf, in der prallen Sonne. Dafür hat man Aussicht auf einen Wasserfall und wenn man oben über die *Kante* kommt, steht man fast direkt vorm Rappenseehaus!
Zeit: 5-6 Stunden, vielleicht weniger.
Man kann sich den restlichen Tag da aber recht schön vertreiben, sehr schöne Talaussicht, Murmeltiere am Großen Rappensee...
Hier gibt es auch Annehmlichkeiten: Warme Duschen! (1 Marke a 3 Minuten für 1 Euro, reicht für 2 Mädels und einmal Haarewaschen ;o))
4. Tag: Rappenseehütte - Heilbronner Höhenweg - Kemptener Hütte
Aufstieg zunächst zum Hohen Licht, das wir rechts liegen lassen. Durch sehr viel Schnee auf dem Weg sind einige Stellen sehr heikel. Nach dem Heilbronner Thörl (Umfangkontrolle, die Rucksäcke scheuern kräftig rechts und links) bald die Leiter und Leiterbrücke (vollkommen unproblematisch). Hier müssen wir trotz früher Stunde schon anstehen. Auf dem Bockkarkopf herrliches Bergpanorama, Sicht bis zur Zugspitze (wenn man weiß, wo sie ist). Auf dem Abstieg vom Bockkarkopf eine eklig steile Schneezunge (die später im Jahr weg ist), da kann man wunderbar abrutschen (und weiter abstürzen), aber wir kommen gut darüber (10 min nach uns passiert das tatsächlich!!!).
Ab der Bockkarscharte sehr angenehmes Wandern, lange Zeit über den sehr flachen Schwarzmilzferner, hier kann man auch den Aufstieg zur Mädelegabel machen. Schnell ist man auch am Kratzer vorbei und sieht dann nach dem Mädelejoch auch schon die Kemptner Hütte.
Zeit: 7,5 Stunden, wir waren schnell!
Ratsam ist es, den Heilbronner Höhenweg erst im August zu gehen, dann ist der Schnee, der uns so viele Probleme bereitete, vom Heilbronner Höhenweg abgeschmolzen, allerdings ist dann auch der Schwarzmilzferner deutlich weniger beeindruckend.
5. Tag: Kemptener Hütte - Fürschießer-Sattel - Kreuzeck - Rauheck - Eissee - Wildenfeld-Hütte - Himmeleck - Laufbacher-Eck - Edmund Probst Haus.
Hier hat man den ganzen Tag die Höfats aus nächster Nähe vor Augen. Von Süd nach West und Nord wird sie halb umrundet. Immer wieder bieten sich fantastische Ausblicke und man hat sich ständig wandelnde Ansichten!
Aufstieg zum Fürschießersattel problemlos, möglichst früh starten, damit man möglichst lange im Schatten laufen kann, Sonne kriegt man hier noch genug! Hinter dem Sattel einige lange Schneefelder, recht problemlos, nicht abschrecken lassen! Bei der Gratwanderung zwischen Kreuz- und Rauheck ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt nötig, der Pfad ist teilweise eben fußbreit und alles steile Grashänge! Abstieg vom Rauheck steil und schotterig, hier sich lieber etwas mehr Zeit nehmen. Am Eissee Füße kühlen, evtl. Wasserflasche auffüllen! An der Wildenfeldhütte (unbewirtschaftet) ist zwar ein Brunnen eingezeichnet, aber der lief bei uns nicht. Am folgenden Aufstieg zum Himmeleck und Laufbacher-Eck braucht man aber Wasser!!! Beide Aufstiege sehr besonnt, am Laufbacher-Eck verstärkt durch Wärmeabstrahlung von den Felsen!
Ab dem Laufbacher Eck sehr lange, aber unschwierige Wanderung; auch hier ist man über ein Tröpfchen Wasser ungemein glücklich, aber es gibt nach der Wildenfeldhütte KEINE Möglichkeit zum Wasserfassen mehr!!!
Zeit: 12-13 Stunden, keine langen Pausen, eher mehrere kurze.
Fototipp: Kurz unterhalb vom Fürschießer-Sattel auf Kratzer und Kemptner Hütte.
Wichtig: Genügend Wasser! Gute Kondition wichtig, es sind immerhin 18 km und je 1000 m im Auf- und Abstieg zu bewältigen!
6. Tag: Geplant war der Hindelanger Klettersteig.
Abfahrt mit der Bahn nach Oberstdorf wegen Gewitter, es gibt auch einen hübschen Wanderweg.
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